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Leistungen

Leistungen bilden die Verpflichtungen gegenüber Kunden und Lieferanten ab. Sie beginnen i.d.R. mit der Lieferung eines Artikels an den Kunden, beinhalten die nachfolgende Betreuung und regeln die Abrechnungsmodalitäten. Eine Leistung kann auch selbst Gegenstand der Bereitstellung sein, z.B. im Falle einer Supportleistung.

Während des Verkaufsprozesses werden alle relevanten Informationen über entsprechend eingerichtete Artikel gesammelt und in Form eines Leistungsgegenstands gespeichert. Die Anlage des Leistungsgegenstands erfolgt automatisch bei der Lieferung des Artikels (Buchung der Verkaufslieferung).

Für die Abbildung und Einrichtung der Serviceleistungen stehen Leistungsvorlagen und Leistungspakete zur Verfügung. Leistungen werden für die Verwaltung und Abrechnung in Verträgen (Debitoren- und Kreditorenverträge) zusammengefasst.

Leistungen beinhalten die Details der Verpflichtungen, die der Lieferant eines Produkts gegenüber seinen Kunden übernimmt und welche wiederum ggf. von seinem Lieferanten abgedeckt werden.

Gewährleistung

Beim Verkauf eines Produkts ist eine Gewährleistung gesetzlich vorgeschrieben. Dies bedeutet, dass der Lieferant eines Produkts die Gewähr dafür übernimmt, dass die von ihm gelieferten Produkte die zugesagten Eigenschaften aufweisen. Die Gewährleistung ist i.d.R. zeitlich beschränkt.
Die gesetzliche Gewährleistung wird üblicherweise um eine Garantiezusage ergänzt, d.h. Hersteller gewähren dem Kunden ab dem Kaufdatum eine verlängerte Gewährleistungsfrist oder sogar Leistungen, die über die gesetzlich Unabdingbaren hinausgehen, zum Beispiel kostenlosen Vor-Ort-Austausch von schadhaften Teilen.

Da eine Leistung die Abbildung dieser Verpflichtungszusagen darstellt, enthält sie alle relevanten Leistungsvereinbarungen, wie z.B. Preise, Gültigkeitszeiträume, Kündigungsfristen und den Berechnungsrhythmus. Damit eine Leistung (wiederkehrend) abgerechnet werden kann, muss sie einem Vertrag zugeordnet werden. Die Vertragsnummer wird anschließend in der Leistung angezeigt.

Verwendung von Leistungen

Leistungsvorlagen

Leistungsvorlagen können optional angelegt werden. Sie dienen der vereinfachten Anlage von Leistungspaketen bzw. deren Zeilen. Die Zusammenhänge der Felder werden im Rahmen der Leistungspakete erläutert.

Leistungspakete

Die Leistungsvorlagen werden in Leistungspaketen zusammengefasst. Diese können anschließend (über den Aufruf Zugeordnete Artikel) direkt den Artikeln fest zugeordnet werden. Zum Zeitpunkt der Lieferung werden die variablen Parameter (z.B. Preisberechnungen und Laufzeiten) in absolute Werte umgewandelt und als Leistungen an den verkauften Artikel (Leistungsgegenstand) angehängt.

Ein Leistungspaket entspricht der Einheit, die dem Kunden angeboten und verkauft wird. In einem Leistungspaket können sowohl die Leistungsverbindlichkeiten gegenüber dem Kunden als auch die Leistungsforderungen gegenüber den eigenen Lieferanten hinterlegt werden.
Das unten abgebildete Beispiel der gesetzlichen Gewährleistung verdeutlicht dies, da hier der Kunde innerhalb des festgelegten Zeitraums zwar Ansprüche geltend machen kann, diese aber gleichzeitig durch Leistungen des Lieferanten abgedeckt sind.

Leistungspakete kopieren

Zur Vereinfachung der Anlage eines Leistungspakets kann ein bestehendes Leistungspaket über die Aktion Leistungspaket kopieren kopiert und anschließend angepasst werden.

Übersicht der Felder im Leistungspaket

  • Neben dem eindeutigen Code und der Beschreibung kann eine Preisgruppe hinterlegt werden. So kann eine Preisgruppe bei der Preisfindung für Leistungen berücksichtigt werden. Für weitere Details s. Abschnitt Preisgruppe in Verkaufsleistungen und Leistungsgegenständen.
  • Der Partner gibt an, ob später eine debitorische oder kreditorische Leistung erstellt werden soll. Dementsprechend können die Leistungen dann in Debitoren-/ Kreditorenverträge abgerufen und über Eingangs- oder Verkaufsrechnungen fakturiert werden.
  • Vorlage gibt an, ob die Zeile auf Basis einer Leistungsvorlage erstellt wurde. Die Angabe einer Leistungsvorlage ist optional - die Zeile kann auch manuell erfasst werden.
  • Die Beschreibung gibt die Beschreibung der Leistung an, die in der weiteren Verarbeitung angelegt wird.
  • Zur Erläuterung von Abrechnung über s. Arten von Leistungen.
  • Zur Erläuterung von Abrechnung über Artikelnummer s. Steuerung der Erlöskonten.
  • Zur Erläuterung von Berechnungsbasis Art s. Preisfindung und Berechnungsarten.
  • Die Berechnungsbasis % ist der Prozentsatz von der Berechnungsbasis, welcher im Verkaufsprozess zur Preisermittlung der Leistung herangezogen wird.
  • Der Berechnungsbasis Zeitraum gibt an, auf welchen Zeitraum sich der Leistungsbetrag später beziehen soll. Geben Sie hier beispielsweise 1M ein, falls sich der Betrag auf einen Monat bzw. 12M falls sich der Betrag auf 1 Jahr bezieht.
  • Der Berechnungsrhythmus definiert, in welchem Turnus die Leistung später berechnet werden soll.
  • Die Datumsformel im Feld Leistungsbeginnformel gibt an, mit welchem zeitlichen Versatz eine Leistung gültig wird.
  • Die Anfangslaufzeit gibt die minimale Laufzeit der späteren Leistung an. Ist die Anfangslaufzeit im Verkaufsprozess gefüllt und keine Verlängerungslaufzeit eingetragen, wird das Leistungsende automatisch auf das Ende der Anfangslaufzeit gesetzt.
  • Die Datumsformel im Feld Verlängerungslaufzeit gibt die Dauer der automatischen Verlängerung nach der Anfangslaufzeit an. Ist das Feld im Verkaufsprozess leer und gleichzeitig entweder die Anfangslaufzeit oder die Kündigungsfrist gesetzt, wird das Leistungsende automatisch auf das Ablaufdatum der Anfangslaufzeit oder der Kündigungsfrist gesetzt.
  • Die Datumsformel im Feld Kündigungsfrist gibt an, mit welchem Vorlauf eine Leistung später gekündigt werden kann. Eine 12 monatige Anfangslaufzeit mit 3 monatiger Kündigungsfrist bedeutet, dass der fristgerechte Termin für eine Kündigung nach 9 Monaten erreicht ist.
  • Über Rabatt wird gesteuert, ob die Leistung bei der periodischen Rechnungsstellung für Rabatte verwendet wird.
  • Die Preisbindungsperiode legt den Zeitraum fest, in dem der Preis nach Erstellung der Leistung nicht mehr geändert wird. Bei Erstellung der Leistung wird das Datum Next Price Update aus dem Leistungsbeginn und der Preisbindungsperiode berechnet. Das Feld kann mittels der Personalisierung eingeblendet werden.

Beispiel

PartnerVorlageBeschreibungAbrechnung überAbrechnung über Artikelnr.Berechnungsbasis ArtBerechnungsbasis %Berechnungsbasis ZeitraumBerechnungsrhythmusLeistungsbeginnformelAnfangslaufzeitVerlängerungslaufzeitKündigungsfrist
KundeGEWÄHRGewährleistungVerkaufArtikelpreis012M12M
LieferantGEWÄHRGewährleistungVerkaufArtikelpreis012M12M
Leistungspakete in Artikelvorlagen

Zur Vereinfachung der Anlage von Artikeln mit Leistungen können Leistungspakete bereits in den Artikelvorlagen hinterlegt werden. Wird ein Artikel anhand einer Vorlage erstellt, die Leistungspakete vorsieht, werden diese automatisch in den neuen Artikel übernommen. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn mehrere Artikel als Stapelverarbeitung über DYCE Price List Import erstellt werden.

Dimensionen

Enthält ein Leistungspaket sowohl Zeilen mit Partner=Kunde als auch mit Partner=Lieferant, werden die Dimensionen der späteren Debitorenvertragszeile an die korrespondierende Kreditorenvertragszeile übergeben. Ausschlaggebend ist hierfür, dass der Leistungspaketcode identisch ist. Dies dient in erster Linie zu Auswertungszwecken.

Preisgruppe in Verkaufsleistungen und Leistungsgegenständen

Bevor die Preise für die Leistungen im Verkaufsbeleg kalkuliert werden können, müssen das bzw. die passenden Leistungspakete - u.a. auch anhand der Preisgruppe - ermittelt werden.
Dabei gilt:

  • Ist die Preisgruppe im Beleg nicht gesetzt, kommen nur Leistungspakete ohne Preisgruppe zur Anwendung.
  • Ist die Preisgruppe im Beleg gesetzt, kommen zunächst nur Leistungspakete mit der gleichen Preisgruppe zur Anwendung. Wird kein zu der Preisgruppe passendes Leistungspaket gefunden, werden auch Leistungspakete ohne Preisgruppe berücksichtigt. Leistungspakete, die als Standardpaket (Standard=JA) für den Artikel eingestellt sind, werden dabei direkt angewendet. Andere werden lediglich angezeigt.
  • Wird auch kein Leistungspaket ohne Preisgruppe gefunden, werden alle Leistungspakete berücksichtigt. Solche, die als Standardpaket (Standard=JA) für den Artikel eingestellt sind, werden dabei direkt angewendet. Andere werden lediglich angezeigt.
  • Wird überhaupt kein Leistungspaket gefunden, werden keine Verkaufsleistungen erstellt.

Die Ermittlung der Leistungen bei der manuellen Anlage eines Leistungsgegenstands erfolgt analog zu der Erstellung und Kalkulation der Verkaufsleistungen. Wird der Leistungsnehmer (Kunde) im Leistungsgegenstand allerdings geändert, müssen die Leistungen neu berechnet werden, sofern sich die Preisgruppe des neuen Leistungsnehmer (Kunde) von der im Leistungsgegenstand unterscheidet. Der Anwender erhält eine entsprechende Abfrage. Wird diese bestätigt, werden die Leistungen gelöscht und anhand der o.g. Kriterien neu erstellt. Andernfalls wird der Leistungsnehmer (Kunde) wieder auf den ursprünglichen Wert zurückgesetzt.

Hinweis

Die Änderung des Leistungsnehmers im Leistungsgegenstand ist nur möglich, wenn keine der Leistungen mit einem Debitorenvertrag oder Kreditorenvertrag verknüpft ist.

Arten von Leistungen

  • Vertrag
    Eine Leistung, deren Vorlage im Feld Abrechnung über auf Vertrag eingestellt ist, wird in einem definierten Turnus zur Abrechnung gebracht. Optional können hierfür Laufzeiten und Kündigungsfristen hinterlegt werden.
  • Verkauf
    Eine Leistung, deren Vorlage im Feld Abrechnung über auf Verkauf eingestellt ist, wird weder im Auftrag noch Vertrag berechnet. Der Leistungsgegenstand und die Leistung dienen als Information (z.B. für die Garantiedauer bzw. den Nachverkauf zu einer Garantie).
info

Nur Leistungen, die in Abrechnung über auf Vertrag eingestellt sind, können einem Debitoren- oder Kreditorenvertrag zugeordnet und so über diesen wiederkehrend abgerechnet werden.

Preisfindung und Berechnungsarten

Zur Preisfindung für Leistungen werden über das Feld Berechnungsbasis Art drei Arten von Bezugsgrößen (Artikelpreis, Belegpreis und Belegpreis und Rabatt) verwendet. Die Details werden hier erklärt.

Steuerung der Erlöskonten

Leistungen, die (optional) zu einem Artikel mitverkauft werden (s. Verkauf mit Leistungen im Feld Leistungsoption in der Artikelkarte), werden i.d.R. über einen Abrechnungsartikel abgewickelt. Je nach Konfiguration der Buchungsgruppen in der Finanzbuchhaltung können so die Erlöse pro abzurechnender Leistung auf verschiedene Erlöskonten gebucht werden. Der Lookup in dem Feld Abrechnung über Artikelnr. ist auf Abrechnungsartikel eingeschränkt.
Leistungen, die selbst Gegenstand der Bereitstellung sind (z.B. eine Supportleistung) können auch selbst die Buchungsgruppen für die Erlössteuerung beinhalten (s. Leistungsartikel im Feld Leistungsoption in der Artikelkarte). Für diesen Fall kann das Feld Abrechnung über Artikelnr. auch leer bleiben.